Schulhauserweiterung Kirsgarten, Büsserach

Projektwettbewerb 1. Preis

Planung/Ausführung: 2015–2019
Bauschaft: Einwohnergemeinde Büsserach

 

Bauleitung: Büro für Bauökonomie AG, Basel
Statik: Frei Ingenieure, Basel / Holzprojekte GmbH, Basel
Elektro: Enelco AG, Basel
HLK: Tebit Haustechnik AG, Basel
Sanitär: Bad–Konzept, Basel / Spaar AG, Brislach
Bauphysik: Gartenmann Engineering AG, Basel
Akustik: Gartenmann Engineering AG, Basel
Landschaft: Berchtold.Lenzin Landschaftsarchitekten, Liestal/Zürich

 

Visualisierung: rsa, Basel

 

Ausgangslage
Das bestehende Schulhaus, 1959 eingeweiht, wird aufgrund von Neuerungen in der Schullandschaft (HarmoS) und der wachsenden Schülerzahl in die Anforderungen von heute transformiert. Die Schulerweiterung verhilft die bestehende Außenanlage, den Pausenhof neu zu definieren, vermag die bereits angedachte Hofsituation abzuschließen und den Zugang zur Schulanlage zu verdeutlichen.

Entwurfsidee
Der Erweiterungsbau oszilliert zwischen Auftakt und Schlussstein. Mit der Übernahme des Rhythmus der bestehenden Schule gliedert sich der Neubau harmonisch in das Konglomerat ein. Er verhilft der bestehenden Schule zu einer Adresse und vermag unter den bereits bestehenden Gebäuden der Anlage zu vermitteln.
Erschlossen sind die zeitgenössischen Lernlandschafen über einen gedeckten Aussenbereich, den gemeinsamen Eingangsbereich sowie über eine Treppenanlage und die Horizontal-Erschliessung der Klassenzimmer im Obergeschoss. Dieser Korridor als Verkehrszone und Garderobenbereich genutzt führt schwellenlos durch die Brandwand ins Treppenhaus des neuen Schultraktes.
Die Grundriss-Typologie der Erweiterung basiert auf dem geschossweisen Stapeln eines Schul-Clusters mit Klassenzimmer, abtrennbarem Gruppenraum, Vorzone, Garderobe und WC-Anlagen.
Die Unterteilung von Klassenzimmer und Gruppenraum erfolgt über Glasschiebelemente und Vorhänge, somit ist eine störungsfreie Parallelnutzung beider Räume möglich.
Das Lehren/Lernen in differenten Landschaften ist aufgrund des quadratischen Grundrisses gegeben und kann mit Einbezug der Vorzone potenziert werden.

Projektierung
Der Bauweise, der Wahl der Gebäudetypologie bis hin zur Materialisierung sind der Nachhaltigkeit sowie dem Bauen mit ökologischen Materialien verpflichtet. Hierfür wurde auf den Einsatz von Petrolchemieprodukten verzichtet.
Die Holzbeton-Verbunddecken (Holzstapeldecke, plus-minus), mit ihren Grundstoffen aus der Region, sowie den Eschen-Holzstützen (Holz aus der Schweiz) mit den Decken der Vorzone, der Vertikalerschliessung und dem Kern in armiertem Sichtbeton, konnten die Materialien aufgrund ihrer Eigenschaften optimiert und den Materialeinsatz minimiert werden (Hybridbauweise).
Die Grundausstattung der Klassenzimmer/Gruppenräume ist, eine umlaufende Arbeitsfläche mit ausreichend Stauraum, in durchgefärbtem MDF, einer digitalen Wandtafel und einem, in die Arbeitsfläche integrierten CNS-Becken.
Die runden Deckenleuchten, bestückt mit LED-Bändern, verhelfen mit ihrem Indirekt- sowie Direktanteil, das natürliche Licht unterstützend, zu idealen Lichtverhältnissen. Der Anteil des Lichteinfalls regeln die aussenliegenden Ausfallstoffstoren, ohne die Sicht nach Draussen zu verhindern.
Der schwimmende, bis aufs Korn geschliffene Fliessestrich, im Verbund mit der Fussbodenheizung sowie der Holz-Plus-Minus-Decke verhelfen zu einem akustischen und thermischen hervorragenden Raumklima.
Während der kalten Jahreszeiten kann die Schulanlage über die Erdsonden geheizt und im Sommer gekühlt werden.
Die PV-Anlage deckt den Hauptanteil des Stromverbrauches der Schulanlage ab.